SPD-Fraktion Weingarten: Antrag "Familienfreundliches Weingarten"

Veröffentlicht am 04.02.2013 in Gemeinderatsfraktion

Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat nachfolgenden Antrag zu "Familienfreundliches Weingarten" in den Gemeinderat eingebracht

Die Haushaltsverabschiedung am 14.01.2013 im Gemeinderat hat gezeigt, dass der künftige Schwerpunkt unserer kommunalen Ausgaben im Bereich der Kinderbetreuung von der Kinderkrippe über den Kindergarten bis zur Gemeinschaftsschule einschließlich des Kinderhorts liegen dürfte.

Damit ist unseres Erachtens eine wichtige Weichenstellung zu einem familienfreundlichen Weingarten vorgenommen worden. Dieses Attribut könnte man auch als positives Aushängeschild unserer Gemeinde und als Qualitätskriterium für alle Neubürger verwenden. Um diese Ziel zu erreichen, sollten nach Auffassung der SPD-Fraktion familienbezogene Standards festgelegt werden, die überprüfbar sind.

Hier erhebt sich u. a. die Frage, wie es z. B. mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei den in Weingarten tätigen Unternehmen und bei der Gemeindeverwaltung aussieht? In diesem Zusammenhang sind wir auf ein spezielles Programm aufmerksam geworden, das von der „berufundfamilie gGmbH“ der gemeinnützigen Hertiestiftung angeboten wird. Unternehmen und Verwaltungen, die sich dort einer entsprechenden Zertifizierung unterziehen, beweisen, dass sie eine nachhaltige familienbewusste Personalbetreuung betreiben. Empfohlen von den führenden deutschen Wirtschaftsverbänden BDA, BDI, DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) und ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks) steht das audit berufundfamilie außerdem unter der Schirmherrschaft des Bundesfamilienministeriums sowie des Bundeswirtschaftsministeriums.

Die SPD-Fraktion bittet die Verwaltung in diesem Zusammenhang um Beantwortung folgender Fragen:

1. Gibt es in Weingarten Unternehmen, die eine Auszeichnung als familienfreundlicher Betrieb erhalten haben oder zurzeit betreiben?

2. Wie lässt sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei den Bediensteten der Gemeindeverwaltung nachvollziehen?

2.1.Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und der Eigenbetriebe befinden sich derzeit in Elternzeit?

2.2.Werden den in Elternzeit befindlichen Mitarbeiter/Innen familienfreundliche Wiedereinstiegsmodelle – auch bei vorzeitiger Rückkehr - angeboten?

2.3.Gibt es flexible Arbeitszeiten und vielfältige Teilzeitmodelle, die Kinderbetreuung bzw. die Pflege von Angehörigen berücksichtigen?

2.4.Besteht für Eltern die Möglichkeit, in Ausnahmesituationen das Kind ausnahmsweise an den Arbeitsplatz mitzunehmen?

2.5.Ist an die Einrichtung von Telearbeitsplätzen gedacht, um bestimmte Aufgaben auch von zu Hause aus erledigen zu können?

Darüber hinaus bittet die SPD-Fraktion um Vorlage einer Gesamtkonzeption über eine schlüssige und zusammenhängende ganztägige Kinderbetreuung von der Kinderkrippe bis zur Schulentlassung in Weingarten. Hierzu interessieren uns ebenfalls die Antworten auf folgende Fragen:

1. Hat die Gemeinde Weingarten die gesetzlich vorgegebene Quote von 34 v. H. bei der Betreuung von unter Dreijährigen bereits erfüllt bzw. in welchem Umfang ist diese Quote noch nicht erreicht oder übererfüllt?

2. Wie entwickeln sich voraussichtlich die Angebote und Nachfragen für Plätze in Krippen und Kindergärten in einem mittelfristigen Zeitraum von 2013 bis 2015? Bei den unter Dreijährigen kann es sich nur um eine Prognose unter Berücksichtigung des Zuzuges von Neubürgern handeln.

Wenn wir gemeinsam ein familienfreundliches Weingarten gestalten wollen, ist es zunächst notwendig Standards festzulegen, die den Rahmen dafür vorgeben. Hierzu gehören infrastrukturelle, organisatorische und inhaltliche Voraussetzungen. Vor allem muss solch ein Prädikat auch gelebt werden. Die SPD-Fraktion ist bereit ihre Vorstellungen in die weitere Diskussion einzubringen.

Download Antrag als PDF

Bericht zur familienfreundlichen Berufstätigkeit (BNN vom 13.02.2013)

 

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